Das gräuliche Festmahl


ZEITRAUM: EVERGREEN

Rettet die Insel! Das Inselreich der Groß-Luluer ist in Gefahr. Jeden Tag könnte die noch unentdeckte Insel von den Zivilisationsverbreitern eingenommen werden. Häuptling Abendwind sieht sich zum Handeln gezwungen und lädt den benachbarten Inselbeherrscher Häuptling Biberhahn zum großen Festmahl ein. Auf dem Spiel des delikaten Zusammentreffens der Häuptlinge steht die politische Allianz und auf der Speisekarte Menschenfleisch. Jacques Offenbachs Faschingsburleske von 1857 entwirft ein absurdes Zerrbild einer „unzivilisierten“ und „zivilisierten“ Welt, die in unhinterfragter Selbstverliebtheit den Blick für ihre Abgründe verliert. In der deutschsprachigen Fassung entwickelt Johann Nestroy den Stoff als Satire auf die Wiener Gesellschaft des 19. Jahrhunderts weiter, die in ihrer Abstrusität nicht an Aktualität verliert. In der Fassung des Berliner Musiktheaterkollektivs tutti d*amore sind die noch unentdeckten Inseln die alternativen kulturellen Freiräume im Berlin der Gegenwart. Durch Gentrifikation und Verdrängung sind diese utopischen Orte in ihrer Existenz bedroht. Die Lage in der Bundeshauptstadt wird immer angespannter, so dass sich nun die Politik mit dem Thema befasst und sogar überlegt, Nachtclubs steuerlich mit Opernhäusern gleichzusetzen. tutti d*amores Beitrag zu dem Thema ist der Versuch mit dieser Produktion einen alternativen Zugang zu diesem brisanten Thema, aber auch zur totgeglaubten Kunstform Oper*ette zu ermöglichen. Nach der ausverkauften Premiere im Sisyphos Berlin beim PerformingArtsFestival 2019 realisierte tutti d*amore mehrere Wiederaufnahmen an verschiedenen „Brennpunkten" in Berlin, aber auch anderen Großstädten. Diese Orte werden durch die Verbindung Mit dem Genre transformiert und künstlerisch aufgeladen, Oper*ette hingegen zugänglich und populär.


Dauer: 75 min


Ludwig Obst
TENOR (Abendwind)
Caroline Schnitzer
MEZZOSOPRAN (Atala)
Ferdinand Keller
TENOR (Artur)
Ekaterina Bazhanova
MEZZOSOPRAN (Biberhahn)
Klara Günther
SCHAUSPIEL (Koch)
Anna Weber
REGIE
Helen Brecht
TEXTFASSUNG
Lena Bohnet
BÜHNE/KOSTÜM
Ana Edroso Stroebe
DRAMATURGIE
Yannis Hahnemann
LICHT
Three Good Boys
ELECTRONICS
Paul Heller
MUSIKALISCHE EINSTUDIERUNG/KORREPETITION
Lorenz Blaumer
KONZERTMEISTER
Foley Carvalho, Thomas Kolarczyk
KONTRABASS
Frauke Farwick
VIOLINE
Willy Chan
FLÖTE
Yuriy Nepomnyashchiy,
Fanni Scheffler
KLARINETTE
Sebastian Di Salvatore, George Adje
FAGOTT
Josef Loibner
AKKORDEON
Bennon Gössel/Jonathan Böttcher
SCHLAGZEUG


Mit freundlicher Unterstützung des Bezirkskulturfonds Berlin- Lichtenberg, des Bezirksausschusses 12 München Schwabing Freimann, dem Kulturamt der Stadt Leipzig und dem Förderverein der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, in Kooperation mit dem Performing Arts Festivals Berlin, dem Sisyphos Berlin, Heppel&Ettlich München und dem Neuen Schauspiel Leipzig.


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Häuptling Abendwind


Häuptling Abendwind


„Die Aufführung war grandios, mit Salonorchester und viel studentischem Publikum, das Offenbachs Crazyness goutierte. Ein Operettenfest!“


–BZ Berlin

Häuptling Abendwind


Häuptling Abendwind


© Matthias Pfänder